Der Beruf des Bäckers ist einer der ältesten Ausbildungsberufe. Nach wie vor stehen handwerkliches Können im Vordergrund bei der Berufsausübung. Aber auch der Umgang mit modernen Bäckereimaschinen gehört dazu, und natürlich muss ein Bäcker genaue Kenntnisse über seine Rohstoffe (Mehl, Hefe und anderes) haben. Der Arbeitstag in einer Bäckerei beginnt bekanntlich sehr früh morgens (bzw. in der Nacht); er endet dafür, wenn andere noch lange nicht an Feierabend denken können. Die Arbeit ist körperlich anspruchsvoll, aber nicht mehr so belastend wie in früheren Zeiten. Auch viele junge Frauen sind heutzutage in diesem Beruf tätig.
Die Ausbildung zum Bäcker/zur Bäckerin dauert 3 Jahre. Ausbildungsbetrieb ist eine der (ca. 16) handwerklichen Bäckereien im Landkreis Rotenburg/W.Ergänzend zur betrieblichen Tätigkeit finden sogenannte überbetriebliche Lehrgänge statt. Der Berufsschulbesuch vervollständigt und vertieft die Ausbildung.
Nach 1 1/2 Jahren werden die bis dahin erworbenen Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten in einer Zwischenprüfung abgefragt. Die Lehre endet mit der Gesellenprüfung vor der Prüfungskommission der Bäckerinnung. Bei erfolgreichem Bestehen der Gesellenprüfung erwirbt man mit dem Abschlusszeugnis der Berufsschule gleichzeitig den Realschulabschluss.
Der schulische Teil der Ausbildung findet an dem Kivinan Bildungszentrum in Zeven statt.
Im ersten Ausbildungsjahr gibt es zwei Berufsschultage in der Woche (montags und dienstags), im 2. und 3. Lehrjahr jeweils nur einen Schultag.
Unterrichtsfächer sind hauptsächlich Fachtheorie (was Mathematik mit einschließt) sowie Politik und Deutsch. Im ersten Lehrjahr stehen auch Englisch und Werte und Normen auf dem Lehrplan.(Die Unterrichtsinhalte des ersten Lehrjahres sind die gleichen wie für Bäckereifachverkäuferinnen.)
In Fachtheorie sind folgende Lernfelder vorgesehen:
1. Jahr:
- Unterweisung eines neuen Mitarbeiters
- Herstellen einfacher Teige und Massen
- Gestalten, Werben, Beraten und Verkaufen
- Herstellen und Verkaufen von Weizengebäcken und feinen Backwaren aus Hefeteigen
2. Jahr:
- Herstellen von feinen Backwaren aus Teigen
- Herstellen von Backwarensnacks
- Herstellen und Verarbeiten von Sauerteig
- Herstellen von roggenhaltigem Brot und Kleingebäck
3. Jahr:
- Herstellen von Schrot-, Vollkorn- und Spezialbroten
- Herstellen von feinen Backwaren aus Massen
- Herstellen von Torten und Desserts
- Herstellen von kleinen Gerichten
- Planen und Durchführen einer Aktionswoche
Zum Unterricht gehören auch praktische Übungen in der Kivinan-Backstube unter Anleitung eines Bäckermeisters (Herr Leufgen). Das Kivinan Bildungszentrum verfügt über eine vollausgestattete Backstube. In dieser Backstube können bis zu 12 Bäckerlehrlinge gleichzeitig arbeiten. Wie in einer gewerblichen Bäckerei gehören zur Ausstattung: Etagenbackofen, Spiralkneter, Ausrollmaschine, Brötchenpresse, und andere Maschinen und Geräte. Hier verfeinern die Berufsschüler ihre Fertigkeiten im Herstellen von Roggen-, Weizen- und Spezialbroten, von Brötchen und Kleingebäck, Plunder, Torten, Massen und vieles mehr, was zum Bäckerhandwerk gehört.
Bei verschiedenen Projekten und Veranstaltungen der Schule können die angehenden Bäcker und Bäckerinnen ihr Gelerntes zeigen. Einmal im Jahr findet z.B. in den Fachklassen der Bäcker und Bäckereifachverkäuferinnen eine Schulmeisterschaft statt. Dies ist ein schulinterner Wettkampf, bei dem es um praktische und theoretische Fähigkeiten in der jeweiligen Berufsgruppe geht. Teilnahmeberechtigt sind die Schüler des 3. Ausbildungsjahres.
Die Schulmeister des Jahres 2018 sind (siehe Foto):
bei den Bäckern Silja Rademacher (Bäckerei Müller, Zeven) und Hans Wegener (Bäckerei Holste, Sottrum)
bei den Fachverkäuferinnen Kim-Sarah Lilienthal (Bäckerei Barnstorff, Grasberg)
Weitere Informationen zu den Schulmeisterschaften vergangener Jahre (mit Bildern) finden Sieunter der Rubrik Veranstaltungen und Wettbewerbe.